Juli 2011, unglaubliches Wetter. Es erinnert an den Spruch: April, April er weiß nicht was er will. Sonne, Regen und dazu noch Sturm, ein Auf und Ab, wie es selten vorkam. Die Auswirkung dieses Wetters sind hohe Wasserpegel. Die Schleuser, etwa am Havelwehr in Spandau, sind dieser Tage ein wenig überfordert. Nun gut, es hilft alles Gejammer nicht, wir Angler wollen angeln. Ein von uns hochgelobter Spot für den Monat Juli ist der Havelabschnitt „Lieper Bucht“, ein von Schilfgürteln umzogener Flachwasserbereich, der so ziemlich alle Raubfische, die in der Havel vorkommen, zum Fressen lockt. Wir befischen diesen Bereich mit einer Wathose, die uns optimal jegliche Spots erreichen lässt. Offengestanden hatten wir uns nicht wirklich mit dem Wasserstand auseinandergesetzt, als wir loszogen, um für euch über diesen Bericht zu verfassen. Denn angekommen am Gewässer staunten wir nicht schlecht, als der Wasserstand an die Zeit der Eisschmelze im Frühjahr erinnerte. Der einzige Unterschied: Das Wasser ist jetzt warm. Die Brut steht dicht am Ufer. Was bedeutet, die Räuber sollten auch nicht weit sein. Unsere Standartspots waren diesmal nicht zu erreichen. Das Wasser hat sämtliche Uferzonen überspült. Auf einmal stehen statt Schilfhalme Brennnesseln an den Uferzonen. Sträucher, die sonst nie in Berührung mit dem Havelwasser kommen, sind nun Unterstände für Räuber. Wie möchten heute nicht wie gewohnt so viel über das Gerät berichten, sondern uns um den Spot kümmern. Also kurz: feine 210 cm Lange Spinnrute, Wg bis 15 Gramm. Kleine Stationäre mit geflochtener Schnur, davor 100 Zentimeter Fluor Carbon. Als Köder mussten kleine Twitchbaits, Spinner und Oberflächenköder herhalten.
Erster Spot:
Ein kleiner Steg, von der DLRG. Normalerweise ultraflach, die Kante verläuft vor dem Hausboot, heute schöne Tiefe zum Spinnfischen. Eigentlich laufen wir den Schilfgürtel bis zum vorderen Ende des Boots ab. Doch das war diesmal unmöglich, ohne nass zu werden. Aber was soll es, die ersten Würfe brachten sofort Fisch. Der kleine Twitchbait brachte viele kleine Schniepel.Das Kuriose dabei ist es, dass die Bisse nicht wie erwartet an der Kante zum Boot kamen, sondern direkt vor dem Gestrüpp, das ja normalerweise schon Land ist. Bei dem Barsch auf dem Foto, der wie gesagt am „neuen“ Ufer gebissen hatte, gab es ein dicken Aland als Nachläufer. Leider schauten wir beide uns so tief in die Augen, dass er wahrscheinlich den Braten gerochen hatte und sich nicht mehr vor die Kamera locken ließ.
Spotwechsel zum Strandbereich.Gewöhnlich waten wir die äußerst flache Zone bis zur Kante und suchen dort nach Barschen. Diesmal kamen die Bisse, als wir unsere Köder Richtung Strand peitschten. Eigentlich sehr lustig, dass wir Fische fingen, die auf dem Gehweg nach Beute suchten. Es gab eine hohe Bissfrequenz am leichten Gerät – eine sehr spassige Angelegenheit. Der Weg Richtung Bucht brachte immer wieder neue Hotspots zum Vorschein. Immer wieder standen Büsche und Sträucher im Wasser, an denen ein Raubfischangler nicht vorbeikommt, ohne einen Wurf zu machen.Genau hier kamen dann auch endlich die etwas besseren Barsche an den Hook. Vor ein paar Wochen konnte hier kein Fisch nach einem Unterstand suchen. Der viele Regen machte es jetzt möglich.Wir ihr schon erkennen könnt, die Fische bissen bevorzugt auf Spinner. Keitech, Illex und Co wurden heute von kleinen Mepps-Spinnern in den Schatten gestellt. Nachdem einige gute Barsche sich die Köder geschnappt hatten, kamen immer wieder Hechtattacken sowie zwei gute Nachläufer. Also Stahlvorfach ran und einen Floater im Barschdekor montiert. Aber ähnlich wie bei dem dicken Aland am DLRG Steg blieben nach dem Köderwechsel die Hechtbisse aus. Den Barschen war die Ködergrösse egal, und so kamen noch ein paar schöne Barsche in den Abendstunden.Also, nicht jammern, dass das Wetter so bescheiden ist. Es bietet uns Anglern den „Weg zu neuen Ufern“. Zum Abschied nun noch ein schönes Bild, das Anglerherzen höher schlagen lassen dürfte.
jaja, ein barsch kommt selten allein. weiter so würd langsam zeit für ein neuen artikel. gebt gummi.
Ich kenne die Bucht gut. Also ich würd sagen, sobald Köder die für Hecht interessant werden zum Einsatz kommen. Stahlvorfach. Hab schon ordentlich Hechte dort gefangen. Aber guter Bericht muss mir gar keine Angelzeitungen mehr kaufen(:
Auch ich bedanke mich für die Tipps :-)!! Generell ein wirklich schöner Blog mit tollen Infos.
Grüße, Nadine
@ Teltowkanaler es gibt so viele Spots in Berlin und in der Umgebung da kann man den einen oder anderen schon mal preisgeben.
Echt super, aber sagt mal habt ihr keine Angst das eure Spots leer geanglt werden? Ich bin sehr dankbar für die ganzen Berlin Infos(:
Sehr schöner Artikel. Immer wieder schön zu lesen.