Erst erwischte es Deuschlands Rap-Star Marteria, jetzt musste auch Hamburgs „Carp-Fishing-Queen“ Claudia Darga dran glauben: Beide wurden von der Organisation „Peta“ in diesem Jahr wegen Tierquälerei angezeigt.
Doch, wie kommen die Leute ausgerechnet auf solche „Prominenten?“ Vermutlich suchen sie den Effekt, große Öffentlichkeit zu erzeugen. Bei der hübschen Anglerin Claudia Darga dürfte ihr Auftritt 11. Oktober 2017 im TV-Talk von Markus Lanz im ZDF das ausschlaggebende Moment gewesen sein. In dieser Sendung war ein Video zu sehen, in dem Darga einen Koi-Karpfen fängt. „Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie einen Koi!“ Rief sie. Weil sie den Fisch aber wieder aussetzte, „released“ hatte, kam ihr Peta auf die Spur.
„Ab dem Moment, in dem sich der Angelhaken durch den Mund bohrt, bis zum Zurücksetzen ins Wasser, leiden Fische nicht nur an Schmerzen, sondern auch unter Atemnot und Todesangst“, informierte eine Biologin im Namen von Peta die Bild-Zeitung: „Viele der traumatisierten Fische sterben infolge dieser Tortur entweder an ihren Verletzungen oder weil sie zu einer leichten Beute für andere Fische werden.“ Claudia Darga reagierte: Niemand von Peta habe mit ihr gesprochen. Näheres wolle sie nicht sagen.
Dann aber postet sie am 27. Oktober 2017 auf ihrer Facebook-Seite: „Aus gegebenem Anlass, hier ein interessanter Vortrag von Dr. Robert Arlinghaus. Hier wird die Gesetzeslage zum Thema ,wann darf/muss ein Fisch in Deutschland nach dem Fang zurückgesetzt werden‘ aus rechtlicher Sicht geklärt.“
„Peta“ hat schon etliche Anglervereine wegen Wettkampfangelei zu verklagen versucht. Einzelpersonen traf es bislang weniger. Marten Laciny alias Rapper Marteria hatte diesen Sommer 2017 das Pech, weil er vor seinem Konzert in der Posthalle von Würzburg mit Freunden noch kurzerhand an einem See im Würzburger Stadtteil Lengfeld fischte, sich mit gefangenen Tieren filmen ließ, sie er danach wieder in den See entließ. Ob das Tierquälerei ist und eine Geldstrafe provoziert, ist fraglich.
Allerdings: „Fische sind kein Spielzeug, sondern empfindsame Lebewesen“, erklärte Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei Peta, vor der Presse. Von dem Moment an, in dem sich der Angelhaken durch den Mund der Fische bohrte, bis zum Zurücksetzen ins Wasser, empfinde das Tier nicht nur Schmerzen, sondern leide auch unter Todesangst und Sauerstoffmangel. Beining: „Marteria hat aufgrund seiner großen Fangemeinde eine Vorbildfunktion – ein solcher Umgang mit sensiblen Lebewesen gehört für uns nicht zu einem coolen Lifestyle.“
Peta will Angeln grundsätzlich verbieten. Dass das gelingt, ist laut Robert Arlinghaus unwahrscheinlich.
Und hier das Video von Marteria, welches ihm zum Verhängnis wurde: One night in Würzburg
Petri!