Ihr wolltet schon immer mal Haie fangen? Vom Boot aus und ohne dafür gleich eine Weltreise zu unternehmen? Nun: Wozu in die Ferne schweifen, sieh‘, der Hai wartet so nah: im Mittelmeer und im Atlantik. Im folgenden Fall sind wir für euch nach Portugal gereist und von Albufeira aus raus aufs Wasser.
Flüge nach Portugal gibt es schon für 200 Euro komplett hin und zurück. Ob von Hamburg, Berlin, Düsseldorf oder Frankfurt aus, ist immer Faro euer Ziel. Von dort aus ist es bis Albufeira nur noch ein Katzensprung. Das Boot wartet im Yachthafen westlich der Altstadt. Unter Touris ist die Ecke vor allem wegen Sir Cliff Richard bekannt, der dort auf dem Berg an der Algarve eine Villa besitzt. Also vorbei an den Engländern und ab auf den Kutter!
Für gut 30 Euro düsen erfahrene Locals mit euch raus, inklusive der Baits und License. Mehr Zeit, mehr Geld, sei dazu gesagt. Und wer noch die Zeit hat oder das Boot verpasste, sollte sie nutzen, rund um den Hafen zu fischen. Es ist nicht überall erlaubt, da sich wohl besonders die feinen Herren mit ihren Yachten über Angelschnüre in den Schiffsschrauben beschwerten.
Doch ein paar Würfe bringen schon schnell gute Erfolge. Mit Kunstködern sind Wolfsbarsche drin, mit Tintenfischstücken sogar Aale, und ein bisschen Teig lockt die eine oder andere Meeräsche an den Haken.
Um den Anglern den Spaß auf dem Meer zu garantieren, geht es nicht nur auf Haie, sondern auch Rotbarsche und andere tolle Fische, die sich aus der Tiefe ziehen lassen. Dazu wird ähnlich unserem Ostseepilkern geangelt, doch statt eines Kunstköders ein Haken mit Shrimpsstücken oder Tintenfischstücken versehen. „Keiner geht ohne Fisch für die Pfanne nach Hause“, lässt sich die ganze Sache also leicht werben.
Schwieriger wird es dann mit den Haien. Die warten in noch größeren Tiefen und noch ein paar Kilometer weiter draußen auf uns. Wurden eben schon erste Fische gefangen, dienen die nun als Lockmittel.
Dazu haben die Guides natürlich extra geruchsintensive Futterbomben vorbereitet. Als Posen werden schlicht Luftballons genutzt. Und siehe da, nach ein paar Stunden lassen sich tatsächlich einige Haie an Bord ziehen.
Wer jetzt den Naturschützer in sich sprechen hört – keine Sorge! Denn alles, was unter einen Meter misst, muss wieder released werden. Selbst bei größeren Tieren denken die Guides dreimal nach, bevor sie einen Hai mitnehmen.
Solch einen prächtigen Fisch in Händen gehalten zu haben, lohnt diesen Trip aber auf jeden Fall immer wieder! Wenngleich die Drills leider relativ unspektakulär sind. Da macht mancher Zander bei uns mehr Rabatz. Ihr bekommt also eher ’nen Sonnenstich statt einen Adrenalinanfall.
An dieser Stelle aber dann doch noch ein kleiner Joke, um nach euren Fantasien rund um Weiße Haie oder andere Monsterfische diese fantastischen Tierchen am Ende doch etwas lockerer zu nehmen: Welcher ist der schwulste Fisch auf dieser Welt??? Na? Naaa, der Haaaai! 🙂 In diesem Sinne: Tight Lines…