Deutschlands abnormalste Fische

coverKlar, es gibt viele Mutationen unter Fischen. Meistens handelt es sich um Missbildungen, wie bei jedem anderen Tier auch. Es gibt aber auch hierbei bemerkenswerte, nie zuvor gesehene Sonderfälle. Und um einen solchen Fang unnormaler Natur zu landen, müssen wir nicht in Tschernobyl oder vor Japans Küste bei Fukushima angeln.

In die Geschichte Deutschlands abnormalster Fische dürften drei Exemplare eingehen, die sich die Mein-Biss Profis „Koma“ und „Sqba“ geschnappt haben. Es handelt sich dabei nicht um Zander, Rotaugen, Karpfen oder Barsche, die uns ebenso schon so manches Mal wundern, aber auch zweifeln ließen, inwiefern sie wirklich bemerkenswerte Mutationen oder Veränderungen aufweisen. Sondern es handelt sich in diesem Fall um gleich drei unnormale Hechte. Sie wurden allesamt in diesem Hechtmonat Mai gefanden, jedoch in drei verschiedenen Gewässern – andererseits jeweils in demselben Bundesland: Brandenburg.

 

Left Eye Esox

An einem bedeckten Nachmittag schnappte der erste Sonderling zu. Der gute 70er Hecht ließ sich von einem Spinner verführen, und zwar in Ufernähe des Wandlitzer Sees. Dieser Biss erfolgte allerdings so unmerklich, dass der Angler in seiner Wathose erst gar nicht daran glauben wollte, was da plötzlich vor ihm auftauchte. Doch er hing am Drilling. Und nach einer kleinen Fotosession und riesengroßer Rumwunderei wurde er wieder in sein Element freigelassen. Seinen Fehler habt ihr erkannt? Genau: Dieser Fisch besitzt zwei unterschiedliche Augen. Eines ist völlig normal, das linke Auge jedoch zeigt eine permanent kleine Pupille.
Wie konnte es dazu kommen? Koks? Spaß-Kontaktlinse? Oder wollte er uns nur Mal kurz zuzwinkern? Fällt alles aus. Es könnte sich vielmehr um eine frühe Verletzung handeln. Jedenfalls hat sich dieser Fisch trotz seiner Behinderung einige Jahre gegen seine Konkurrenz behaupten können, sonst wäre er wohl längst nicht auf eine so gute Größe herangewachsen.

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Hecht mit abnormalem Auge: www.mein-biss.de

Black and White

Ein anderer Hecht erwies sich erst als besonders, indem man von oben auf ihn draufschaute. Von der einen Seite wirkte er völlig normal – und von der anderen Seite auch. Aber nur fast. Irgendetwas stimmte nicht. Und siehe da: Von oben aus betrachtet bestand dieser Fisch aus zwei Hälften. Natürlich nur farblich. Aber darin eben unnatürlich. Die eine Hälfte wirkte wie ein etwas hellerer Hecht, die andere dafür um so dunkler, ja schon ins Schwarze übergehend. Wie bei einer Pigmentstörung beim Menschen.
Was hatte das bei diesem Fisch zu bedeuten? Eine Seite gut, die andere böse? Egal. Nur,  wenn das keine Abnormalität ist, die die Natur von sich aus so zufällig falsch programmiert hatte, was dann?! Werden die nachkommenden Hechte auch alle so aussehen?!?! Catch & Release. Klar. Also bleiben wir gespannt.
Für alle, die ihn sich mal ansehen wollen: Fahrt zum Scharmützelsee! Good luck. Zur Info:  Dieser Esox hatte sich in recht flachem Wasser knapp über hoch stehendem Kraut einen Topwater laufenden Megabass-Wobbler geschnappt.

Hecht mit zweifach unterschiedlicher Körperfärbung: www.mein-biss.de
Hecht mit zweifach unterschiedlicher Körperfärbung: www.mein-biss.de

Mr. Schnabel

Es gibt auch Abnormalitäten, die sich nicht die Natur von alleine ausdachte, sondern bei denen Mensch leider mithalf. Ein solches 80er Hechtexemplar hängte sich im Breitlingsee ebenso an einen Hardbait. Der Breitlingsee gehört zur Havel bei der Stadt Brandenburg an der Havel. Die Besonderheit dieses Fangs: Der Schnabel musste schon einmal Bekanntschaft mit einem Haken gemacht haben. Der obere Deckel dieses Hechtmauls ist zweigeteilt, was darauf hindeutet, dass dieser Fisch es in jungen Jahren mal schaffte, einen Haken ausschlitzen zu lassen und sich somit zu befreien. Nun ist das obere Maul so weitergewachsen, dass es zweigeteilt ist.

Hecht mit gespaltenem Maul: www.mein-biss.de
Hecht mit gespaltenem Maul: www.mein-biss.de

Ihr habt ähnliche Erfahrungen gemacht? Dann schreibt uns! Bis dahin: TL…

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