Tolle Nachricht für alle Angler am Beetzsee bei Brandenburg an der Havel: In der Stadt Brandenburg an der Havel hat das Land gestern eine Grundwassersanierungsanlage zur Schadstoffentlastung des Beetzsees in Betrieb genommen – für 6,5 Millionen Euro. Der Fischbestand dürfte profitieren und Angeln noch mehr Freude machen.
BRANDENBURG/HAVEL. Der Mitteilung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburgs zufolge ist in der Stadt Brandenburg an der Havel gestern eine Grundwassersanierungsanlage zur Schadstoffentlastung des Beetzsees in Betrieb genommen worden. Wie es heißt, leistet das 6,5 Millionen Euro teure Projekt „einen Beitrag zur Erfüllung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. 80 Prozent der Kosten werden durch das Umweltministerium unter Beteiligung des Bundes kofinanziert. Der Sanierungszeitraum beträgt acht Jahre.“
Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack sagte dazu: „Das Land Brandenburg unternimmt massive Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässerqualität. Gesundes Leben ist ohne eine saubere Umwelt, ohne saubere Gewässer und ohne sauberes Trinkwasser nicht denkbar.“ Hecht, Barsch, Wels, Zander oder Karpfen sind nur einige, die das sicherlich bestätigen würden – wenn sie denn könnten…
Zum Hintergrund: Die europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten der EU dazu, innerhalb von 15 Jahren in den Oberflächengewässern einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu erreichen. Bei dem Sanierungsvorhaben am Beetzsee geht es laut Ministerium um einen vom ehemaligen Potsdamer Chemiehandel verursachten Grundwasserschaden, der eine Ausdehnung von mehr als 16 Hektar hat. Durch Untersuchungen der Stadt Brandenburg im Jahr 2003 wurde ein erheblicher Schadstoffeintrag von insbesondere leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen in den rund 700 Meter entfernten Beetzsee nachgewiesen. Die Nutzung des Grundwassers musste für den menschlichen Gebrauch untersagt werden. Anfang 2009 hatte das Projekt am Beetzsee dann konkrete Formen angenommen, mit dem Ziel, eine Verschlechterung der Wassergüte zu unterbinden und die Grundwasserqualität zu verbessern. Nach Abstimmung zwischen Land und Kommune erfolgte 2010 die finanzielle Zuwendung.
Wie sieht es brandenburgweit aus?
„Eine Bewertung des Zustandes der Brandenburger Gewässer hat ein zwiespältiges Bild gezeigt. Auf der einen Seite ist bei nur 2,4 Prozent der Fließgewässer und 10,4 Prozent der untersuchten Seen entsprechend EU-Kriterien der chemische Zustand schlecht. In diesen Zahlen spiegeln sich die großen Anstrengungen der vergangenen Jahrzehnte wider, die Abwässer weitgehend zu reinigen und den Schadstoffanteil so weit wie möglich zu reduzieren.
Auf der anderen Seite offenbaren die 2009 erstellten Bewirtschaftungspläne andere Defizite. Denn mit der Einführung der Wasserrahmenrichtlinie wurde das Augenmerk bei der Gewässerqualität verstärkt auf die Funktion der Gewässer als Lebensraum gelegt. Die dafür entwickelten Bewertungsmethoden zeigen, dass aktuell nur 6 Prozent der Fließgewässer und 15 Prozent der Seen einen guten ökologischen Zustand erreichen.“
Unterm Strich wird den Fischbeständen damit eine bessere Lebensgrundlage ermöglicht und Angeln in Brandenburg indirekt gefördert. Angler sagen: Petri Dank!