Ihr glaubt, nach den paar Sonnenstrahlen da draußen lässt sich der Sommer schon riechen? Dabei könnt ihr euch doch eigentlich denken, dass man an anderen Ecken der Welt darüber nur lacht. Nur wo genau wohl? Jedenfalls nicht dort, wo ihr sonst immer nur grüppchenweise hinfahrt, um vor den Frauen zu Hause zu fliehen. Nicht Skandinavien also. Aber auch nicht, wovon ihr sonst immer nur träumt, von diesem einsamen See in Kanada. Denn das beste Revier der Welt, das ist Florida, USA. Nirgends in dem so ohnehin angelverrückten Amerika ist es so angenehm und berauschend wie in Florida, wo es kein Wässerchen gibt, das sich nicht zu befischen lohnt, wo die Temperaturen einfach himmlisch sind – und wo sich endlich auch mal das Mein-Biss-Team vor Ort für euch umsah: von der Atlantikküste über die tropischen Florida Keys bis zum Golf von Mexiko. Wir berichten für euch hier nun vom Angeln in den USA, in Floridas Keys, Key West und sogar auf Sanibel Island, Fort Myers. Besser gesagt also: jenseits von Atlantik und Golf von Mexiko. Die Ölkatastrophe im Jahr 2010 war das Beste, was dem Golf passieren konnte. Irre? Nein! Denn de facto erholt sich der Fischbestand in Folge des Fischereiverbots dermaßen schnell, wie es sonst nie möglich gewesen wäre. Die Barrakudas sonnen sich, als wäre nie was gewesen… Dem Angelspaß in Florida tat es also keinen Abbruch. Dort, wo jeder angelt, vom kleinen Mädchen mit ihrer Barbie-Angel aus dem Supermarkt um die Ecke (es gibt in nahezu jedem größeren Markt an der Küste eine Angelabteilung) bis hin zur knorrigen Grandma: von Brücken, unter Brücken, am Strand neben hunderten Badegästen, von Kaimauern in Häfen und von Booten aus vor der Küste erst recht. Dort warten der Common Dolphfish, genannt in den USA Mahi Mahi, also die Gemeine Goldmakrele und Fächerfische, die Sailfishes, in Mengen. Eine Hochseetour lässt sich in nahezu jedem Hafen buchen, es gibt alles inklusive vom Köder bis zur Ausrüstung und der Angellizenz. Ja, auch wenn in den USA jeder Pkw-Führerscheinbesitzer auch mit jedem noch so großen Boot einfach so losdüsen darf und im Inland im Süßwasser kostenlos geangelt werden kann ohne Rücksicht auf Verluste, wird für Saltwater-Fishing Geld verlangt. Drei Tage kosten umgerechnet etwa 14 Euro. Diese Lizenz, die Saltwater Fishing License, gibt es in jedem Angelgeschäft und sogar in Supermärkten und sie gilt dann aber auch zugleich für alle Salzwasserküsten. Alle! Und wie erwähnt, es gibt allerorten Angelläden, diese Tackle-Shops, und haufenweise Fischfutter obendrein. Besonders erfolgversprechend sind an der Küste alle Durchlässe zwischen den vor dem Festland gelagerten Inseln, die so genannten Inlets, hinter denen sich Boddengewässer, wie wir es sagen würden, auftun. Dort lauern Snapper in Massen, sogenannte Schnapper, die ihrem Namen alle Ehre machen, schaut man sich ihr Gebiss an. Ebenso die Brassen, die dort Seabreams heißen und allenfalls in der Form vergleichbar sind mit den europäischen Brassen. Und fängt in Deutschland der achtjährige Angelanfänger ’ne Plötze, so hat das Key-West-Kid schnell eine gefräßige Marmorbrasse bzw. eine Striped Seabream am Haken – und die Touris feiern mit Applaus! Inseln sind zu 1000-fach vor alle Küsten Floridas gelagert, am Atlantik wie auch am Golf. Und egal wo dort, empfehlen sich für das Salzwasser lebende Shrimps. Denn auf gefrorenen Tintenfisch oder Kalmar, den Skew, oder Eis-Shripms (in der Göße kämen die als Großgarnelen bei uns für teures Geld auf den Restaurantteller) geht alles sofort rauf – und damit eben auch zu viel Kleinfisch. Lieber also mehr an den Haken bammeln, je quicklebendiger, desto besser, und desto eher überlegt sich der Größte aus der Fischfamilie, auch mal zuzulangen. Wie auf dem Bild oben zu sehen, spricht die Kauleiste etwa dieses vor Fort Lauderdale am Atlantik gefangenen Snappers für sich.
Fischarten gibt es extrem viele. Ein Handbuch mitzunehmen lohnt sich:
Extrem unübersichtlich wird es in den südlichen, tropischen Gefilden der Inselgruppe Florida Keys. Auf einer davon, der Insel Islamorada, gibt es den wohl weltgrößten Angelladen, den „Worldwide Sportsmen“. Ein Besuch lohnt sich. Das Berliner Aquarium etwa könnte sich von dem Becken inmitten dieses Ladens dort gut und gerne mal eine Scheibe abschneiden… An Brücken zwischen den Key-Inseln, die für Fußgänger zu gefährlich wären, steht ein ausdrückliches Angelverbot . Von allen anderen Brücken wird folglich wie wild drauf los gefischt. Wer darauf steht, sollte sich an den Gezeiten orientieren. Die jedoch nicht mit der Nordsee zu vergleichen, denn zwischen den Inseln entstehen vielmehr heftigste Strömungen. Besonders kurz vor und nach dem Höchststand machen sich die Schwärme auf ihren jeweiligen Weg ins wärmere Flachwasser oder raus aufs Meer. Dabei sind die buntesten Fische zu landen. Hinweistafeln helfen an den meisten Spots, sich an den Naturschutz zu halten. Sie informieren darüber, was nicht mitgenommen werden darf, und wenn, wie viele Fische von einer Sorte erlaubt sind. Ansonsten gilt in aller Regel als Gesetz – was bei uns verpönt ist, weil „Angeln aus Gaudi“ nicht sein soll – Catch& Release. Man stelle sich vor, all diese Angelverrückten würden alles mitnehmen. Es gibt einige Einheimische, die trotz des Fischüberangebots noch immer aus Passion Angeln gehen und nur mitnehmen, was besonders gut schmeckt. Folgendes Erlebnis zwischen den traumhaft schönen Inseln Sanibel Island und Captiva vor der Stadt Fort Myers am Golf von Mexiko, also einem kleinen Inlet sozusagen: Nach nur wenigen Würfen kam es dort an einem Brückenpfeiler unmittelbar in der stärksten Strömung zu einem heftigen Biss. Übrigens: Gerade das ist für die Küstengewässer extrem prickelnd, dass selbst kleinere Fische Rabatz machen wie bei uns oft große Hechte nicht. Einer, der solchen Terror an der Schnur machte, hatte die Form eines Barschs, war aber getigert wie wie eine Raubkatze mit Flossen so scharf wie Krallen. In dieser situation also kommen plötzlich zwei Einheimische Schwarze angerannt und wollen wissen, wo genau der gebissen hat. Offenbar schmeckt der wohl besonders gut, dieser, wie sie dem Ausländer mit seinem Strohhut erklärten, Sheepshead. Der Name muss mit seinem Gebiss und Gesicht zusammenhängen, es ähnelt einem Schaf. Auch auf Wobbler, Blinker und Spinner beißt es an solchen Stellen wie verrückt, etwa Ladyfish, Kingfish oder die Meerforelle, Sea Trout, hängen sich an den Haken – ja Trout: Forellen! Wer also lieber den ganzen Tag in einer Badehose im Wasser stehend verbringen möchte als in einer engen nasskalten Wathose in Deutschland, der muss einfach nach Florida.
Flüge, rechtzeitig gebucht, gibt es Berlin-Miami schon für 200 Euro je Richtung. Damit Guten Flug und Petri Heil Amerika! Wir kommen wieder! Schließlich war dies hier ja nur der Teil 1, das Uferangeln. Die Monster Fishes, die Sailsfishes und Mahi Mahis, warten noch immer weiter draußen auf uns – im Meer, im Atlantik und im Golf von Mexiko… Eurer Mein-Biss-Team.
Hallo
für Touristen ist aber das Angeln nicht kostenlos
( Süß und salzwasser ) für beides wird
License benötigt .Ausnahmen zb. Naples Pier
Grüsse
Jupp
Ein ganz ein toller Bericht, Manke on the Road bzw. Fly away…
Jetzt wo ich erfahren habe das jeder, der wo will nach Florida fliegen kann und das schon für 200 Euro je Richtung muss ich in mich gehen um zu überlegen ob nicht mein Motto sein soll, “ Wenn einer eine Reise tut“..
Offenbar habe ich mit einem Whopper bzw. Blinky Binky die perfekte Ausgangsvorraussetzung für einen erfolgreichen Fang.
Die Entscheidung steht, anstatt im romantischen Bergbach nach einer Arielle zu angeln ist der Flug gebucht, meine Rute ist gespannt wie ein Flitzebogen und es geht lous.
Den nächsten Bericht schreibe ich, Foto sind dann natürlich mit an dabei 🙂
God save the Queen and bless america und ich bin ein Berliner ..!
Fridolin T.