Wobbler – Verführer am Ende der Schnur!

Viele kennen Wobbler, viele fischen und fangen auch mit ihnen, doch eher wenige Leute wissen, dass Wobbler mittlerweile in mehrere Kategorien aufgeteilt sind. Heutzutage unterscheiden wir die Wobbler in Topwater-, Crank-, Twitch-, Swim- und Jerkbaits.

Eine Auswahl an Twitchbaits in verschiedenen Formen und Farben

Topwaterbaits: Wobbler zum Topwater Angeln

Topwaterbaits sind Wobbler, die direkt auf der Wasseroberfläche oder ein paar Zentimeter darunter laufen. Diese Wobbler/Hardbaits produzieren besonders im Sommer extrem spektakuläre Bisse. Rapfen lieben Topwaterbaits. Einige dieser Topwaterbaits besitzen eine Tauchschaufel, die allerdings fast im 90° Winkel vom Körper absteht. Diese Köder muss man nur einholen, und schon laufen sie mit einer Wobblingaction über die Wasseröberfläche oder tauchen ein bisschen ab. Diese Art von Oberflächenköder eignet sich besonders gut bei viel Wind und starkem Wellengang. Hier haben sich der Deka Hamakuru und der Flat Bone Clicker Jr. von Illex, der Skitter Prop von Rapala, der Propdarter und der Anthrax von Megabass als sehr fängig herauskristallisiert.

Wahre Oberflächenverführer von l. nach r. Propdater, Bonni Skitter Prob

Aber es gibt nicht nur Oberflächenköder mit Tauchschaufeln, sondern auch ohne. Diese Köder nennt man Stick-, bzw. Pencilbaits. Man muss diese Köder mit leichten regelmäßigen Schlägen in die Schnur führen. Sie laufen dann im Walk the Dog Style. Das bedeutet, dass der Köder im Zick-Zack läuft. Je nachdem, wie lang man einen Schlag ausführt, desto weiter schweift der Köder über die Wasseroberfläche. Man sollte aber nie einen Oberflächenköder konstant zu sich heranführen, denn, wenn man mal eine Pause einlegt, haben Barsche, Hechte, Rapfen, Döbel und auch Zander Zeit, den Köder zu inspizieren und attackieren den Köder meist beim Wiederbeschleunigen. Als Top-Stickbaits haben sich der Bonny von Illex und der Sammy von Lucky Craft herausgestellt.

Bei allen Oberflächenködern sollte man darauf achten, dass die Farbe einen guten Kontrast zum Himmel abgibt. Farben, wo der Bauch schwarz, oder generell dunkel gehalten wurde, sind bei Sonnenschein am besten geeignet, bei bedecktem Himmel sind Rot- und Gelbtöne sehr gut.

Dicke Dinger: Crankbaits

Crankbaits sind Wobbler, die recht dick und/oder hochrückig sind. Diese Art von Wobblern ist besonders fängig, wenn man sie einfach nur einholt und ab und an ein paar Spinstops einlegt. Somit eignet sich der Crankbait hervorragend, um Fische zu suchen. Ein weiterer Vorteil bei dieser Art von Wobblern ist, dass man sie “Bottom-Bouncing“ führen kann. “Bottom-Bouncing“ bedeutet, dass der Wobbler mit seiner Tauchschaufel auf den Grund schlägt und somit kleine Staubwölkchen aufwirbelt. Diese Variante verführt nicht selten träge Fische! Der Illex Deep Diving Cherry, der Diving Chubby, der Aaragon der Muscle Deep eignen sich sehr gut für Crankbait-Angelei.

Crankbaits der absoluten spitzenklasse Aragon, DD Chubby

Für diese Wobbler müssen meist recht schwere Ruten verwendet werden, da die Crankbaits unter Wasser einen sehr starken Gegendruck erzeugen und somit leichte Ruten schnell an ihre Grenzen bringen.

Jetzt gibt’s Schläge: Twitchbaits

Twitchbaits sind Köder, die ihr ganzes Können erst dann zeigen, wenn man sie mit Schlägen in die schlaffe Schnur führt. In diesen Momenten springen diese Wobbler von links nach rechts, von oben nach unten, drehen sich um ihre eigene Achse und schwimmen manchmal sogar ein Stück zurück. Diese Köder sind meist schwebend. Das bedeutet, sie schwimmen in den Stops, die man immer mal wieder einlegen sollte, nicht zur Wasseroberfläche, oder sinken nicht zum Grund. Somit sind diese Köder perfekt geeignet um Unterstände, wie versunkenes Wurzelwerk von Bäumen, Büsche, oder alles, was so im Wasser liegt, langsam abzufischen. Je nachdem wie stark der Schlag in die schlaffe Schnur ausfällt, zieht man den Wobbler unterschiedlich schnell zu sich heran. Gerade wenn man Unterstände abfischen will, sollte man eher leichte Schläge in die Schnur geben, denn somit flitzt der Köder nicht allzu schnell aus dem Blickfeld des Räubers. Je nachdem wie kalt oder warm das Wasser ist, desto aggressiver sollte man diese Wobbler führen.

Im Winter sollte man zwischen den twitches immer mal wieder eine etwas längere Pause machen. So hatte ich schon Bisse, wo ich Pausen von mehr als zehn Sekunden eingelegt habe. Im Sommer hingegen bringt es meist mehr Fische, wenn man den Köder sehr aggressiv führt. Also eher kürzere Pausen bis hin zum durchgehenden „eintwitchen“. Nur so werden manchmal die Räuber erst auf unsere Köder aufmerksam.

Mein Lieblingstwichbait für Barsche und Zander sind die Squirrels von Illex, der Super Killer Bill und der Riprizer von Imakatsu, der Lucky Craft Pointer, der Rapala X-Rap und der Evergreen Spin Move Shad. Alle diese Köder sind hervorragende Twitchbaits und haben schon den ein oder anderen schönen Fisch überlistet.

Ein kleiner Beweis für die Fängigkeit der Twitchbaits: Ein Barsch von 40cm konnte nicht wiederstehen

Bis jetzt habe ich fast nur über Köder gesprochen, die für den Fang von Barschen und Zandern konzipiert wurden, doch es gibt auch Köder in meinen Köderboxen, die sehr gut für Hechte geeignet sind, wie zum Beispiel die Swim Baits.

Mehrteiligkeit ist Programm: Swimmbaits

Swim Baits sind meist Köder, die mehrere Glieder und keine Tauchstaufel besitzen, dafür aber eine Silhouette aufweisen, die einen natürlichen Beutefisch sehr naturgetreu widerspiegelt. Durch ihre Mehrteiligkeit weisen sie oft einen sehr natürlichen Lauf auf. Sie flitzen nicht durch das Wasser, sondern schlängeln sich eher voran. In Ländern, wo der Schwarzbarsch zu Hause ist, werden oft die Swimbaits benutzt, um ihm nachzustellen. In Europa hingegen werden diese Köder eher für den Fang von Hechten und Wallern benutzt, da sie recht groß und schwer sind. Hier haben sich der Illex Freddy Cat Walk, der Slide Swimmer von DEPS, der Javalon Hard von Imakatsu, der 4 Play von Savegear und der BBZ von Spro als sehr fängig erwiesen.

Doch wie führt man einen Swimbait? Wenn man den Köder einfach nur auswirft und ihn dann einholt, dann schlängeln sie sich durch das Wasser und fangen schon ihre Fische, wenn man sie allerdings mit regelmäßigen Schlägen führt, dann gleiten sie von rechts nach links und sinken in den Pausen immer wieder Richtung Grund. Bei dieser Führungsvariante kommen meist die Bisse in der Wiederbeschleunigungsphase. Swim Baits spielen ihr ganzes Können über Krautfeldern aus, da diese Bereiche eher flach sind. Einen Swim Bait in neun Metern Tiefe zu präsentieren. ist eine sehr schwierige Sache und fast nie durchfürbar. Also sind diese Köder eher etwas für Bereiche mit einer Wassertiefe von eins bis vier Metern.

Da es aber kaum einen Swim Bait gibt, der kleiner als neun Zentimetern ist, benutze ich im Sommer und im Frühling gerne kleine Jerkbaits. Diese muss man mit regelmäßigen Schlägen in die Schnur führen, da sie auch keine Tauchschaufel besitzen und ihr Lauf erst durch die Schläge zum Vorschein kommt.

Rapfen, Hechte und Große Barsche lieben ihn, den Salmo Slider

An manchen Tagen fangen die kleinen Jerkbaits besser als ihre Kollgen, die durch das Wasser flitzen. Ihr Lauf ist dem eines Swim Baits sehr ähnlich, und sie werden für die gleichen Wassertiefen eingesetzt. Wenn die Jerkbaits recht klein sein sollen, dann kann ich jedem den Salmo Slider in einer Größe von fünf bis sieben Zentimetern empfehlen. Wenn sie größer sein sollen, kommen vor allem die Jerkbaits von Salmo, der Busterjerk und die Jerkbaits von Lureland zum Einsatz.

Autor mit einem feinen Zander
Autor mit einem feinen Zander

Steven Behm

www.barsch-fanatic.de