Kieskutenangeln: Ahrensdorf/Nudow

Überraschungen beim Angeln in Kiesgruben

Wir haben uns für euch dieser Tage auf den Weg nach Ahrensdorf südwestlich von Berlin gemacht und dort die Kieskuten mal etwas genauer unter die Lupe genommen. Unterwegs konnten wir natürlich auch in Nudow einige Würfe nicht lassen.

Diese dort insgesamt jeweils fünf kleinen Teiche sind von Berlin-Wannsee aus in etwa 15 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Nutzt die Autobahn Richtung Leipzig und fahrt Potsdam-Drewitz ab. Kurz über die Landstrasse, schon seid ihr am Ziel.

Die Kieskuten – oder auch Kiesgruben – sind heute kleine idyllische Waldseen, umgeben von einer malerischen Landschaft, und einst entstanden während der Zeit des Autobahnbaus rund um Berlin in den 1930er Jahren, also für den Berliner Ring, wie es heißt.  Die Kiesgruben werden nun größtenteils vom DAV bewirtschaftet. Ihre Maximaltiefe beträgt etwa drei Meter und bietet Spinn- sowie Ansitzanglern viele gute Stellen, um seinem Hobby nach zu gehen.

Bei unserem Eintreffen waren wir sehr erstaunt, wie klar das Wasser im Mai dort ist. Die gesamte Woche schon zeigte das Thermometer einen Durchschnitt von 22 Grad an, für diese Zeit ein Gottessegen. Die Sonne ließ das Flachwasser  schnell erwärmen und der Fischbestand der Kieskuten feierte eine kleine Party dicht unter der Oberfläche. Direkt darunter schlugen sich winzige Hechte die Mägen voll.

Da wir für euch über die Teiche berichten wollten, war das Angeln zuerst nebensächlich. Viel mehr galt unserem Interesse, der gesamten Gegend für euch Angler ein paar Gewässerinfos zu entlocken. Zu unserem Glück waren dann aber viele der bereits dort ansitzenden Herrschaften äußerst freundlich und hilfsbereit. Sie erzählten vom Hauptfisch beider Gewässerareale in Nudow wie auch Ahrensdorf: dem Karpfen, und zwar in allen Variationen. Einige Angler berichteten von stark kämpfenden Grasern und großen Spieglern. Und das mit den Spiegelkarpfen können auch wir jetzt bestätigen. Doch dazu später mehr.

 

Auch der Hechtbestand scheint gut zu sein, da die meisten Uferangler an diesem Tag ihre Posen mit Ansteckern versehen hatten. Kleiner Tipp vom See-Veteranen: die Köderfische nur knapp unter der Oberfläche präsentieren! Denn die großen Hechte steigen auf und schnappen sich die Beute.

Im Schilf konnten wir mehrere Schleien sichten und der Weißfisch war ebenfalls sehr aktiv. Zanderangler aufgepasst! Die Seen beherbergen nach Aussagen der Angler einige gute Exemplare, und der DAV sorgt mit jährlichem Besatz für Nachschub. Am besten kleinen tote Ködefische an ganz leichten Posenmotagen ohne Bebleiung auf dem Grund anbieten. Die beste Fangchance habt ihr wie gewohnt in der Dämmerung. Schilfgürtel und in das Wasser ragende Bäume sind die fängigsten Spots.

Zu den Bodenbeschaffenheiten ist zu sagen, dass die Teiche im Sommer stark verkrautet sind und die besten Angelmonate im Frühjahr und Herbst sind. Also sind stets nur flachlaufende Wobbler zu empfehlen. Nur die Strandbereiche sind weitestgehend krautfrei, so dass dort Grundangeln durchaus Sinn macht. Aber eben diese locken besonders an warmen Tagen leider etwas zahlreich Ausflügler, Badegäste oder Romantikpärchen an.

Zurück zum Thema Karpfen: Die Fische ziehen in Trupps die Kanten entlang und beissen am besten auf  Boilies und Mais. Nicht ausser acht zu lassen ist es, dass die Seen unter großem Angelerdruck stehen und die Fische oft sehr vorsichtig sind. Vorfüttern und sich dabei nicht beobachten zu lassen steigert die Fangchancen enorm.

Was Raubfische anbelangt, so scheint es am logischsten, als erstes die Gewässer mit Kunstködern abzuklopfen. Die Räuber hatten sich besonders in den kleineren Gewässern in Nudow komplett auf die Brut eingeschossen, so begannen wir dort, Miniköder unter den Brutschwärmen zu präsentieren.

Mein-Biss Autor Matze konnte kurz darauf den bisher größten Hecht seines Lebens sicher landen. Für die Pfanne oder den Backofen war dieses Exemplar ihm allerdings etwas zu schade… ein junger HechtKleiner Scherz… Wir mussten feststellen, dass die Fluchten der Kleinfische von ebenfalls Kleinfischen hervorgerufen wurden. Dicht an dicht standen die Mini-Esoxe unter den Schwärmen, so dass wir schnell auf größere Köder umgestiegen sind, um die Fische nicht unnötig zu verletzen. Der Erfolg war uns allerdings an diesem Tage nicht mehr hold. Es konnte an der prallen Mittagshitze oder dem starken Angelerdruck an diesen Gewässern gelegen haben, dass unsere Kunstköder von allen Raubfischen verpöhnt wurden. In Ahrensdorf machten wir uns dann bereits wieder auf den Weg zurück Richtung Auto. Doch dann, direkt am steil abfallenden Ufer mehrere Schatten – ein Schwarm Spiegelkarpfen! Da lag es nahe, doch noch Mais aus dem Auto zu holen, eine leichte Pose zu montieren und eines dieser schönen Tiere zum Biss zu reizen. Gesagt, getan. Kurz darauf kam der Biss und ein schöner Spiegelkarpfen konnte sicher gelandet werden. Fazit dieses Gewässerchecks: Sowohl in Nudow als auch in Ahrensdorf findet ihr schöne Kiesseen mit gutem Fischbestand. Es gibt viele gut erreichbare Angelplätze und eine durchaus ziemlich müllfreie Natur.

Auch vom nächsten Trip  werden wir euch wieder berichten. Bis dahin viel Spass beim selbst ausprobieren! Und nicht vergessen: Schickt uns eure Erlebnisse und Eindrücke an Gewässern, die ihr anderen schon immer mal mitteilen wolltet: info@mein-biss.de

One thought on “Kieskutenangeln: Ahrensdorf/Nudow”

  1. Ich war heut bei den Ahrensdorfer kiesgruben und muss sagen ,

    Ich habe noch nie so vermüllte und vollgeschissene Uferzonen gesehen. Und das obwohl anscheinend auch ein „Verein“ dort ansässig ist. Schön das ein „Verein“ es scheinbar nicht schafft , Ordnung an seinen Gewässer zu schaffen. Da frag ich mich doch was der Verein da macht.?

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