Gewässercheck: Forellenteich Wiesenau

Wir waren für euch wiedermal unterwegs und haben einen Forellensee in Brandenburg unter die Lupe genommen.

Genauer gesagt: den Forellenteich Wiesenau nahe der polnischen Grenze. Der kleine idyllische See ist in einer Stunde Autofahrt von Berlin aus zu erreichen. Parkplätze sind genügend vorhanden. Der kleine Teich wird von einem Bach durchflossen, der für eine Rotation des Wassers sorgt. Der Fischbestand wird vom Inhaber reguliert.  Beim Forellenteich Wiesenau finden wir hauptsächlich Salmoniden vor. In der Osterzeit wird der See dennoch mit Karpfen besetzt. Bei Ankunft von Anglern besetzt der Inhaber sofort neuen Fisch.

Gewässereigenschaften:

Der See ist im Durchschnitt nicht besonders tief. Die meisten Bereiche weisen eine maximale Wassertiefe von 1 bis 1,5 Metern auf. Allerdings gibt es eine Fischkuhle, die über 2 Meter tief ist. Der See ist ringsherum frei zu beangeln. Wir haben unseren Forellenteig grundnah gefischt und keine Hänger bekommen. In der Mitte des Teiches befindet sich eine kleine Insel, wir haben sie „Angelshop“ getauft: Die überstehenden Sträucher sind Weihnachtsbaum ähnlich mit abgerissenen Posen geschmückt. Der Teichzufluss dient als natürliche Sauerstoffquelle und wurde uns für die Sommerzeit als Hotspot angepriesen. Wie man gut an dem Bild des Einlaufes erkennen kann, weist der Teich einen kiesigen Gewässergrund vor.

Fischbestand:
Wie schon erwähnt kümmert der Inhaber sich um den Bestand des Gewässers. Neben seinem Haus hat er zwei kleine Becken, in dem sich Besatzforellen befinden. Neben der am meisten vorkommenden Regenbogenforelle sind wunderschöne Goldforellen vorhanden. Lachsforellen und Saiblinge stehen ebenfalls auf der Liste des Besatzes. Um die Osterzeit herum werden dem Teich Karpfen zugefügt. Wir konnten zu unserem Entsetzen sogar eine kleine Brasse auf Maden fangen, was dort allerdings nur sehr selten vorkommen sollte.

Testbericht:

Wir haben uns um acht Uhr von Berlin aus auf den Weg nach Wiesenau gemacht und wie geplant das Ziel um neun Uhr erreicht. Unser erstes Anliegen war es, den Besitzer des Teiches ausfindig zu machen und die Formalitäten zu klären. Kurz an seine Haustür gepocht, öffnete der äusserst freundliche Besitzer prompt die Tür und bat uns, an seinem Gewässer Platz zu nehmen. „Ab an Teich mit euch, ik komm dann später rum und kassiere.“ Damit konnte es losgehen. Wir müssen gestehen, dass wir vorher noch nie an einem Forellenteich geangelt hatten und somit, nur mit angelesenen Informationen an das Unterfangen „catch a salmon“ herangingen. Wir haben uns beim Tackle-Dealer mit diversen Forellenködern eingedeckt: Bienenmaden, Fleischmaden, Forellenteig, Denrobenas und Mais. Da die Forellen sich in dieser Jahreszeit sehr nah am Grund präsentieren, fischten wir unsere Ruten mit 10 Gramm Laufbleien und einem etwa 130 Zemtimeter langen Hakenvorfach. Der Forellenteig sorgt für Auftrieb, kurz davor wird ein kleines Bleischrot geschaltet, mit dessen Hilfe wir den Auftrieb des Köders regulieren können. Die Ruten, die wir mit Maden gefischt haben, wurden mit einer kleinen Stürophorkugel ausgestattet, welche für den Auftrieb der Maden sorgte. In der Theorie ganz logisch, allerdings mit keinem Erfolg an diesem Tag gekrönt. Der einzige Köder, der an diesem Tag zu 100 Prozent Erfolg brachte, waren die Wiener Würstchen in meiner Angeltasche. An dem Forellenteich trieb der Hund des Pächters sein Unwesen und bettelte um sein Leben. Unsere Anglerrehre war gereizt, und wir probierten die gesammte Palette durch: Spirolino, Schleppangeln mit der Pose sowie alle erworbenen Köder. Aber es tat sich rein gar nichts. Das Einzige, was uns noch etwas positiv gestimmt hat, war derselbe Misserfolg der anderen Angler: kein Biss weit und breit.

An diesem Tag, das muss nebenbei erwähnt werden, bekam der Teichwart keine Forellenlieferung. Da die Tage zuvor sehr gut gefangen wurde, war also nicht viel Fisch zu erwarten. Das erklärte auch die Gebühr von nur fünf Euro für den ganzen Tag. Neben uns waren noch drei andere Angler am Teich aktiv.

Also machten wir uns auf den Weg zu den anderen Anglern und trafen ein jungen Mann aus einem naheliegenden Angelverein. Er hatte bereits am Morgen einige schöne Exemplare erbeuten können. Im Gespräch stellte sich heraus, dass der Kollege schon mehrere Jahre aktiv den Teich beangelt. Also ließen wir uns (und damit natürlich für euch) die besten und fängigsten Methoden erklären.

Tipps vom Pro:

Die wohl fängigste Methode in der kalten Jahreszeit ist das Angeln mit einem leichten, sinkenden Spirolino. Hierbei ist es zu beachten, das Vorfach sehr lang zu wählen. 1,5 – 2m Fluor Carbon sind empfehlenswert. Das Fluor Carbon verhindert die Scheuchwirkung dem Fisch gegenüber. 8er Forellenhaken sind genau richtig. Der sinkende Spirolino bringt den Köder in Grundnähe, wo der Fisch in den Löchern des Teiches verweilt. In den Sommermonaten werden floating Spiros gefischt. Vor dem Haken wird ein kleines Schrotblei geschaltet mit dem wir den Auftrieb des Hakenköders  (Forellteig, Toutbait ) regulieren. Der Vorteil dieser Montage ist es, dass wir sie aktiv und passiv fischen können. Bedeutet, dass wir die Forellenpaste durch Einholen in Bewegung setzen, ähnlich dem Spinnfischen. Dies sollte in der kälteren Jahrezeit äußerst langsam geschehen, da die Forellen noch sehr träge sind. Die passive Methode ist es, den Spiro auf Grund sinken zu lassen, die Rute in den Rutenhalter stellen und passiv auf den Biss warten.

Als Ruten eignen sich 3,00  – 3,60 m lange Match oder Spirolino Ruten. Die Länge ist wichtig, da wir sehr lange Vorfächer fischen müssen. Eine kleine Spinnrolle 2000er ist optimal. Es sollte Monofileschnur gefischt werden oder zumindest monofile vor die geflochtene geknotet werden. Da durchaus kapitale Fische gefangen werden, sollte mindestens 18er Vorfach zum Einsatz kommen. Als Köder wird hauptsächlich Forellenteig benutzt. Die Farbe und das Aroma zu bestimmen ist nicht möglich, da die Fische immer anders auf die Köder reagieren. Um dagegen gewappnet zu sein ist es empfehlenswert, einige Sorten Teig dabei zu haben. Ebenso Naturköder. Bienen oder Fleischmaden kleine Würmer oder Mais.

An dem Tag kamen alle Fische aus derselben Ecke. Das lag daran das dort die tiefen Löcher des Teiches sind. So konnte der Kollege am Morgen zwei wunderschöne Goldforellen überlisten. Es folgten vier  Regenbogenforellen. Im Gespräch kristallisierte sich heraus, dass der durchschnittliche Angeltag  10 bis 12 Fische in sechs Stunden bringen sollte. Fazit:

Der See ist klein, aber fein. Obwohl wir nicht sehr erfolgreich an diesem Tag waren, sind wir davon überzeugt, dass der Teich sei Geld wert ist. Der Besitzer sorgt für eine gute Atmosphäre am See, und da sich alle Angler an die Regeln halten, wird man vergeblich nach Müll am Ufer suchen. Besonders für Einsteiger ist dieser Teich ein super Gewässertipp. Am See befindet sich eine kleine Laube, die mit warmen Würstchen und Kaffee lockt. Forellenteich Wiesenau: immer wieder gern!

Um weitere Informationen über Kosten und Besatz oder Öffnungszeiten und Eislage zu bekommen, besucht einfach die Homepage des Forellenteiches.

www.forellenteich-wiesenau.de

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