Jetzt ist die Zeit gekommen, wo unser Gewässer in seiner vollen Blüte steht. Verliebte Wasservögel, verrückte Schwimmer: Wir bekommen alles in dieser Jahreszeit geboten. Aber ehrlich, alles völlig uninteressant -> Wir wollen auf Hechte angeln! Nachdem wir uns im Frühjahr die Hände wund gedrillt haben, ist die Suche nach dem Hecht jetzt schon etwas schwerer. Die Spots, die uns die letzten Monate so überzeugt haben, sind auf einmal nur noch bedingt fängig. Kommt doch die Frage auf: Warum ist das so? Im Sommer ist der Sauerstoffgehalt viel geringer als im Frühjahr, und die Fische ziehen in die tieferen Bereiche des Gewässers, wo sie entspannt im kühleren Gefilde verweilen. Natürlich werdet ihr Fische auch in flacherern Abschnitten finden. Sie agieren im Moment sehr am Standplatz orientiert, und wenn ihnen der Köder nur ein paar Zentimeter zu weit erscheint, warten sie lieber auf die nächste Beute.
Ich angele in den heißen Monaten daher am liebsten in den frühen Abendstunden, wenn sich die Hitze etwas gelegt hat. Zum Einsatz kommt dann bei mir der Köderfisch an der Posenmontage. Das trübe Wasser ist sehr klar geworden und bietet uns nicht wie im Frühjahr Schutz vor der Enttarnung des Esoxs.
Ich suche mir jetzt die Buchten des Sees aus, am besten die, wo der Wind drauf steht, dort werden Kleintiere aufgewirbelt und lassen die Futterfische in Schwärmen fressen. Der See bietet dem Hecht ein riesiges Nahrungsangebot, wenn wir jetzt ein toten Köderfisch anbieten, können wir den faulen Hechten eine leichte Beute präsentieren. Ich lote mir dafür eine Stelle aus, die in etwa vier bis fünf Meter tief ist. Passt dabei aber auf, dass ihr nicht Stellen wählt, an dem die Krautfelder zu dicht sind. Beim Drill könnte das nämlich in die Hose gehen, wenn der Hecht zu flüchten versucht.
Meine Montage ist sehr simpel. Ich fische eine 25-Gramm-Pose mit einem Olivenblei und Stahlvorfach, ans Ende kommt ein spitzer Drilling, der im Rückenbereich des Köderfischs eingehakt wird.
Sucht die Buchten nicht zu flach aus, das Wasser ist im Moment sehr sauerstoffarm, und die Hechte stehen im kühlen, tiefen Wasser, wo sie aus ihren Unterständen heraus jagen. Die Bucht, in der der Angelverein seinen Steg hat, ist ein sehr fängiger Spot im Sommer. Ebenfalls erfolgreich könnt ihr an den Kanten vor den Inseln fischen.
Hier ein Beispiel für einen erfolgreichen Ansitz auf Hechte im Groß Glienicker See: 100 Zenitmeter grüne Power, gefangen auf ein totes Rotauge. Der Prachtkerl biss in etwa vier Metern Tiefe an einem frühen Juliabend.
Ihr könnt jetzt wunderbar in die Dunkelheit hinein angeln. Wenn ihr eure Köderfische nicht zu groß wählt, könnte es sein, dass ihr sogar noch mit einem Prachtaal belohnt werdet.
100 cm der Prachthecht sieht eher wie ein 120er aus.Dem man der dieses exemplar gefangen hat gebührt großer Respekt.
Herzlichen glückwunsch
Thx für diesen Artikel, er ist sehr aufschlussreich geschrieben.