Geplant war eigentlich das feine Fischen auf Barsch und Co. Doch an diesem Abend ging rein gar nichts. Wir hatten alle möglichen Varianten ausprobiert, doch unsere Twitchbaits, Popper oder Spinner fanden einfach keinen Adressaten. Aber für uns gibt es kein Aufgeben, und die flache Bucht der Havel musste zeigen, was sie sonst noch so zu bieten hat. Mit der Wathose unterwegs, hatten wir die Möglichkeit, im Flachwasser nach anderen Beutefischen Ausschau zu halten. Da fiel uns ein Schwarm Döbel auf, der sich im seichten Wasser die Fliegen von der Oberfläche schnappte. Ok – jetzt hieß es reagieren. Ab zum nächsten Supermarkt um die Ecke und Futter besorgen. Es gibt ja viele Quellen im Internet oder in Magazinen, wo die Profi-Stipper erklären, wie das richtige Grundfutter auszusehen hat: Leicht soll es sein, gesiebt mit kleinen Partikeln, so dass der Fisch nicht satt wird. Wir starten also heute einmal den Gegenangriff, benutzen gängiges Paniermehl und als Spezialzusatz grob zerfetzte Toastbrotstückchen. Ein paar Maiskörner, bei uns nur der Beste BIO MAIS – und schon konnte es losgehen. Hier ist noch einmal ein großes Dankeschön an Michael angebracht. Er saß nämlich mit seinem Friedfisch Tackle eine Ecke weiter und half uns mit ein paar Maden aus. Danke Micha!
Zusammenfassend: Paniermehl, Toastbrot, Mais und Maden.
Kommen wir zum Tackle. Wir hatten es eigentlich auf Barsch abgesehen und hatten somit auch nur light tackle am Start. Bedeutet: Spinnruten mit 5 – 15 Gramm WG, eine kleine 2000er Stationärrolle bespult mit 0,18er Monofiler Schnur. Die Montage war ziemlich leicht aufgebaut. Es ging auch nicht wirklich anders, da wir ziemlich eingeschränkt waren und nur Spinngerät dabei hatten. Also mussten eine 15 Gramm Bleikugel, Gummistopper ein kleiner Wirbel und 12er Brassenhaken herhalten.
Die Montage bauten wir wie folgt zusammen: Auf die Hauptschnur einen Stopper, es folgt die Bleikugel und anschließend erneut ein Stopper. Das ist eine sogenannte Selbsthak-Montage. Nimmt der Fisch den Köder auf und schwimmt los, harkt sich der Fisch durch das abstoppen des Bleis durch den ersten Stopper selbst. Aufgrund dessen, dass wir im Wasser stehen und keine Pose als Bissanzeiger haben und die Rute in der Hand gehalten wird, ist das die beste Methode, die Fische sicher zu haken.Die Spotsuche war ziemlich leicht, da sich die Fische an der Oberfläche zeigten und wir somit auf Sicht fischen konnten. Schnell eine Futterstelle geschaffen, ging der Plan auch sofort auf. Mit dem Finger in der gestrafften Schnur waren die Bisse leicht zu erkennen.Diese Methode hat einen enormen Fun Faktor. Keine langen Wartezeiten auf einen Biss und super Drills am leichten Tackle. Man könnte fast behaupten, dass wir sogar sehr froh waren, dass die Räuber an diesem Tag nicht beissen wollten. Nach einigen Döbeln, stellten sich nun auch schöne dicke Rotaugen am Futterplatz ein. Der Bio Mais kristallisierte sich für die Plötzen als Topköder heraus. Die Montage war ebenfalls der Hit. Es gab nicht einen Fehlbiss, und so wir konnten Fisch nach Fisch landen.Dieser Artikel ist für all die unter euch Raubfischanglern gedacht, die genau wie wir zu faul sind, zentnerschweres Tackle ans Gewässer zu schleppen und Futtermassen zu mischen. Eine Rute, ein paar Haken, ’ne Wathose und ein Haufen Fun tun’s auch! Probiert’s aus. Als kleiner Nachschlag: Natürlich konnten wir es nicht sein lassen und haben in der Dämmerung noch ein paar Würfe auf Barsch gemacht. Und wie es zu einem perfekten Angeltag gehört, ach, seht selbst…………