Ein superfängiger Gewässertipp ist die Große Steinlake als einem Teil der Havel. In dieser verträumten Bucht haben wir besonders regelmäßig schöne Rapfen am Haken. Der Strandbereich der Großen Steinlake lädt zum Wathosenfischen ein. Es handelt sich hierbei nämlich um eine weit in die Breite gehende, sehr flache Uferzone. Ihr könnt bestimmt 30 Meter weit ins Wasser hineinlaufen, bis es euch zur Brust reicht. Im Sommer ist das also ein toller Sammelplatz für allerlei Fischarten.
Ihr könnt euch an den Bojen am Strand orientieren und seht dann, wo genau entlang die erste Kante verläuft. Dann geht es runter auf etwa zwei Meter Tiefe. Das gilt allerdings nur für den Strandabschnitt. Das DLRG-Team hat uns dazu eine ungefähre Tiefenbeschreibung gegeben.
Am besten angelt ihr als erstes die ganz flachen Spots ab, natürlich ohne viel Lärm beim Einstieg zu machen. Oft stehen die Räuber schon im knietiefen Wasser. Also leise anpirschen! Optimal ist es, mit silbernen Spinnern mit roter Feder zu fischen. Der Vorteil: Ihr könnt das Tempo so variieren, dass der Köder in allen Tiefenbereichen läuft. An manchen Tagen beissen die Rapfen schließlich nicht wie gewohnt knapp unter der Oberfläche, sondern erst in ein bis zwei Metern Wasserfiefe.
Für die Leute, die kein eigenes Boot haben: Es gibt ein tolles Schlauchboot von der Firma Intex.
Mit diesem Boot gelant ihr zu allen Spots. Es ist schnell startklar und bietet genügend Platz.
Ihr könnt nun wunderbar den besten Rapfenspot überhaupt anpeilen, und zwar unmittelbar vor dem blauen Hausboot der Segelschule Hering. Ankert dazu am besten bei Sonnenaufgang oder in den Abendstunden vor diesem Hausboot. Ihr habt direkt davor eine Kante, die bis auf sechs Meter abfällt. Fischt dort euren Köder zunächst dicht unter der Oberfläche. Genau so wurden an diesem Spot schon wahre Rapfen-Sternstunden erlebt. Die Rapfen ziehen dort in Trupps umher und lassen die Oberfläche regelrecht kochen. Reagiert schnell, wenn es um euch herum platscht, und werft dann diese raubenden Fische sofort gezielt an.
Die beiden fotografierten Fische haben direkt neben dem Boot gejagd. Beide Fische bissen auf Spinner und lieferten einen spannenden Doppeldrill. Bei Rapfen und auch generell solltet ihr eure Fische aber lieber wieder schonend zurücksetzen. Deswegen sei euch geraten: Wenn ihr Rapfen ab etwa 60 Zentimetern Länge fangt, landet ihr diese mit einem Kiemengriff und beiden Händen aus dem Wasser. Leider passiert es sonst zu schnell, dass sich ein schwerer Fisch Verletztungen im Kiemenbereich zuzieht aufgrund seines Gewichtes.
Werft unbedingt auch die Kante an den Bojen ab. Dort lauern die Rapfen auch gerne 😉
Der Bereich der Kante ist auf dem Bild im Hintergrund Rot eingefärbt. Ihr seht auf dem Bild auch schön die Bojen, von denen hier die Rede ist. Es sei übrigens zudem darauf hingewiesen, dass sich an dieser Stelle auch viele Hechte gerne mal die Bäuche voll schlagen. Von daher nutzt bitte Stahl.
Kommen wir nun weg von dem Hausboot und nehmen uns die Bucht neben dem DLRG Steg vor: Vom Charakter her präsentiert sich die Havel dort anders als am Strandbereich. Wir finden einen üppigen Schilfgürtel vor. Hier verläuft eine sehr steile Kante die bis auf 6m abfällt. Ihr könnt mit einer Wathose super den gesamten Schilfgürtel abklappern. In der Kurve ist dann allerdings Schluss, es sei denn, ihr wollt nasse Füße bekommen.
In diesem Abschnitt aber leben die Rapfen nunmal etwas tiefer. Das kann Zufall sein, aber irgendwie ist das an dieser Stelle einfach so. Direkt vor den Holzmauern im Wasser stehen nahezu immer kapitale Rapfen. Wählt im Hochsommer definitiv die Abend- oder Morgenstunden aus. Auch dort beissen übrigens regelmäßig Hechte. Direkt vor dem Schilf probiert ihr vielleicht am besten, die Rapfen mit einem Popper zu überlisten. Das hat allerdings für uns vom mein-biss-team noch nicht wirklich funktioniert. Ein paar vielversprechende Attacken gab es allerdings schon. Aber genug der Theorie – ab ans Wasser!