Herbst
Es ist soweit, die Hechtsaison beginnt.
Meister Esox wird sich in den nächsten Wochen seinen Winterspeck anfuttern und unsere Köder wie ein wilder attackieren. Der Weißfisch zieht sich an die Kanten und Löcher des Sees zurück und unser Zielfisch hinterher. Die Flachwasserregion wird für uns Angler nur noch bedingt beangelt. Je nach Witterung ist es noch möglich die Groß Glienicker Hechte im flachen zu überlisten. Ich beangel die Räuber jetzt am liebsten in Tiefenabschnitten um die vier Meter. Versucht, die Kanten auszuloten, wo es von zwei auf vier Meter oder auf sechs Meter steil abfällt.
Die Monate Oktober bis November eignen sich hervorragend für die Hechtpirsch. Fischt dazu mit Ködern, die dem Beuteschema entsprechen. Die Weißfischbrut ist jetzt schon herangewachsen und wir wählen daher unsere Köder größer als im Frühjahr. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hechte nicht mehr so an einen Standort gebunden sind wie im Sommer. Mir ist es passiert, dass ich an einem Angeltag einen Hecht landen konnte mit markanten Bissspuren. Ein paar Stunden später konnte ich denselben Fisch 50 Meter weiter nochmals haken. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass die Hechte in den kälteren Monaten im See umher ziehen. Wenn ihr schon einmal am See gewesen seid, ist euch vielleicht aufgefallen, dass die Ufer sehr steil abfallen. Wir müssen also die von uns gewünschten Kanten nicht unbedingt weit draußen suchen. Also macht euch die Mühe und nehmt euch ein paar Stunden, die Hotspots ausfindig zu machen.
Umso besser ihr euer Gewässer unter Wasseroberfläche kennt, umso mehr Fisch werdet ihr ans Band bekommen. Im Winter angle ich am liebsten mit großen Gummifischen. Weiß oder Grün aber auch dunkel Farben wie Schwarz sind im klaren See sehr fängige Köder. Benutzt nicht zu schwere Jigs, weil das Kraut noch immer sehr hoch steht. Ich fische auch gerne vor Stegen, die direkt an einer Kante enden. Befischt den See jetzt ganztägig, ihr könnt zu jeder Tageszeit eure Fische fangen. Nur die Abendstunden halte ich für nicht so erfolgsversprechend.
Winter
Die Temperaturen sinken konstant. Die Hechte schrauben ihren Stoffwechsel herunter und ziehen sich in die tiefen Löcher und an den Fuß der Scharenkanten zurück.
Ihr müsst nun eure Köder sehr langsam führen. Spinnstops jetzt ein absolutes Muss. Ich angle mit sehr großen Ködern. Sehr fängig ist es jetzt, wenn ihr eure Köder ganz langsam über die Kanten schleppt. Beim Schleppfischen könnt ihr einen großen Teil des Gewässers abklappern und die Winterhechte aus ihren Unterständen locken.
Ebenfalls ist ein Ansitz mit totem Köderfisch jetzt sehr angebracht. Die verlockend riechenden Ködis reizen die Hechte gern zum Anbiss. Präsentiert eure Fische kurz über dem Gewässergrund an einer simplen Laufposenmontage. Im Winter setzte ich den Anhieb nach einem Biss erst sehr spät. Wenn der Esox euren Köder packt und die Pose zum ersten Mal absinkt, wartet also lieber noch einige Sekunden mit dem Anhieb. Der Hecht wird den Köder noch in seinem Entenschnabel drehen und dann erst abschlucken.